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Sonntag, 21. Juli 2019
This was peacecamp 2019
Remember: act normal
This was peacecamp 2019:
Remember: act normal
This was peacecamp 2019:
peacecamp, 23:19h
Remember: act normal
peacecamp 2019 in Lackenhof
Die Videogrußbotschaft von Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen leitete die show4peace im Theater Dschungel ein; in dem in völliges Dunkel getauchten Theater absolute Stille; auf der Bühne zählen unsichtbare Teenager 1-2-3-... bis 31. So viele waren sie, die Teilnehmer*innen des peacecamps 2019. Mit ihnen zwölf Erwachsene, darunter die Schauspielerin Anna-Sophie Fritz und der bald fertig ausgebildete Medizinstudent und Hobbymusiker Lukas Hauptfeld, Stars des peacecamps. Sie hatten die Jugendlichen vor quasi unlösbare Aufgaben gestellt, mit ihnen kreative Umsetzungen des Arbeitstitels des diesjährigen peacecamps „Wir werden Friedensbotschafter*innen“ geprobt und all das zu einer fulminanten show4peace arrangiert.
Und dann ging’s los: Rhythmische Bewegungen, Tanz, Musik, von den Teenagern verfasste und hier vorgetragene Statements, brachten zehn Tage peacecamp mit der dort entstandenen Gruppendynamik und dem Zusammenhalt dieser 31, erst einander noch völlig fremden, nun aber wie zu einer Familie zusammengewachsenen jungen Menschen auf die Bühne. Beachtlich, hatten sie sich doch intensiv mit ihren persönlichen Geschichten, den unterschiedlichen Narrativen ihrer jeweiligen nationalen Geschichte und den von Kriegen, Verfolgung und Migration erlittenen Traumata befasst. Und waren zu dem Schluss gekommen, dass man Vergangenes lernen und kennen, es aber dann im „Museum der Geschichte“ zurücklassen müsse, um nach vorne, in eine neue Zukunft zu gehen, die nicht von Rache- und Vergeltungswünschen, sondern von Anteilnahme und Zusammenarbeit geprägt wäre. „Wir haben uns in dem einen oder anderen Workshop bis zu den Tränen konfrontiert, haben nichts unter den Teppich gekehrt, haben über schwierige Themen gesprochen – haben dies dann aber in dem Raum gelassen, die Tür geschlossen und konnten im nächsten Workshop gemeinsam Neues erleben“.
Der talks4peace Workshop, angeleitet von Sozialarbeiterin Lia Böhmer und Sozialarbeiter Helmut Gruber, thematisierte nicht nur schwierige Kapitel Zeitgeschichte, sondern ließ auch erleben, wie verzerrt Informationen von den Medien weitergegeben werden können. Eine entsprechende Übung machte die Teenager zu Berichterstattern, die über die Eröffnung des neuen „Museums für Zeitgeschichte in Lackenhof“ berichten sollten; so konnten die Teenager feststellen, wie „reißerische“ Schlagzeilen sich, um den Preis wahrheitsgetreuer Berichterstattung, mehr um die Reichweite ihres Blattes oder Fernsehsenders als um objektive Reportage bemühen.
Eine andere Übung ließ erleben, dass zum Rennen um Erfolg nicht alle Teilnehmenden mit gleichen Startchancen antreten, dass aber niemand die eigene Ausgangsposition gewählt, noch zu ihr beigetragen hat: Manche sind einfach von Anfang an dem Ziel näher als andere – haben dazu jedoch nichts beigetragen und dürfen sich deswegen weder erhaben noch minder fühlen: Es ist nicht ihre Schuld.
Die tägliche psychoanalytische Large Group bot Gelegenheit zu einer Reise ins Unbewusste, um eigenen „Friedenshindernissen“ auf die Spur zu kommen, um zu erleben, wie man mit eigenen Impulsen – etwa dem Wunsch, sich zu rächen, dem Streben nach Macht oder anderen Impulsen – umgehen kann. Am Ende bot die gesamte Gruppe der Autorität des Gruppenanalytikers Thomas Jung in bewundernswertem Konsens die Stirn, indem sie sich gegen die Aufforderung, „einfach alles zu sagen, was (ihnen) durch den Kopf geht“, auflehnten – und als kollektiven Akt zivilen und gewaltfreien Ungehorsams 20 Minuten lang einfach kein einziges Wort sagten.
peacecamp 2019 war in der Tat für alle Mitwirkenden, auch die Erwachsenen, eine besondere Erfahrung.
Eine Teilnehmerin drückte es so aus:
„.....this opportunity and this experience ... (were) by far the best days of my life.
The idea of bringing such different kids from many cultures together for ten days, to talk about the problems we are facing and how to solve them, is an idea that you should be proud of every day...
Thank you so much for giving us the chance to be a part of something so special and amazing.“
Videogrußbotschaft des Bundespräsidenten:
https://www.youtube.com/watch?v=yMW-6MdKIu4&feature=youtu.be
Bericht im Kurier:
https://kurier.at/kiku/raus-aus-der-blase-frieden-laesst-sich-erleben/400550027
peacecamp Film:
https://www.youtube.com/watch?v=yjK-BM61i5k
show4peace:
https://www.youtube.com/watch?v=lryu3hpSLho&feature=youtu.be
peacecamp wurde von Erasmus+ Jugend in Aktion unterstützt
Evelyn Böhmer-Laufer
21. Juli 2019
peacecamp 2019 in Lackenhof
Die Videogrußbotschaft von Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen leitete die show4peace im Theater Dschungel ein; in dem in völliges Dunkel getauchten Theater absolute Stille; auf der Bühne zählen unsichtbare Teenager 1-2-3-... bis 31. So viele waren sie, die Teilnehmer*innen des peacecamps 2019. Mit ihnen zwölf Erwachsene, darunter die Schauspielerin Anna-Sophie Fritz und der bald fertig ausgebildete Medizinstudent und Hobbymusiker Lukas Hauptfeld, Stars des peacecamps. Sie hatten die Jugendlichen vor quasi unlösbare Aufgaben gestellt, mit ihnen kreative Umsetzungen des Arbeitstitels des diesjährigen peacecamps „Wir werden Friedensbotschafter*innen“ geprobt und all das zu einer fulminanten show4peace arrangiert.
Und dann ging’s los: Rhythmische Bewegungen, Tanz, Musik, von den Teenagern verfasste und hier vorgetragene Statements, brachten zehn Tage peacecamp mit der dort entstandenen Gruppendynamik und dem Zusammenhalt dieser 31, erst einander noch völlig fremden, nun aber wie zu einer Familie zusammengewachsenen jungen Menschen auf die Bühne. Beachtlich, hatten sie sich doch intensiv mit ihren persönlichen Geschichten, den unterschiedlichen Narrativen ihrer jeweiligen nationalen Geschichte und den von Kriegen, Verfolgung und Migration erlittenen Traumata befasst. Und waren zu dem Schluss gekommen, dass man Vergangenes lernen und kennen, es aber dann im „Museum der Geschichte“ zurücklassen müsse, um nach vorne, in eine neue Zukunft zu gehen, die nicht von Rache- und Vergeltungswünschen, sondern von Anteilnahme und Zusammenarbeit geprägt wäre. „Wir haben uns in dem einen oder anderen Workshop bis zu den Tränen konfrontiert, haben nichts unter den Teppich gekehrt, haben über schwierige Themen gesprochen – haben dies dann aber in dem Raum gelassen, die Tür geschlossen und konnten im nächsten Workshop gemeinsam Neues erleben“.
Der talks4peace Workshop, angeleitet von Sozialarbeiterin Lia Böhmer und Sozialarbeiter Helmut Gruber, thematisierte nicht nur schwierige Kapitel Zeitgeschichte, sondern ließ auch erleben, wie verzerrt Informationen von den Medien weitergegeben werden können. Eine entsprechende Übung machte die Teenager zu Berichterstattern, die über die Eröffnung des neuen „Museums für Zeitgeschichte in Lackenhof“ berichten sollten; so konnten die Teenager feststellen, wie „reißerische“ Schlagzeilen sich, um den Preis wahrheitsgetreuer Berichterstattung, mehr um die Reichweite ihres Blattes oder Fernsehsenders als um objektive Reportage bemühen.
Eine andere Übung ließ erleben, dass zum Rennen um Erfolg nicht alle Teilnehmenden mit gleichen Startchancen antreten, dass aber niemand die eigene Ausgangsposition gewählt, noch zu ihr beigetragen hat: Manche sind einfach von Anfang an dem Ziel näher als andere – haben dazu jedoch nichts beigetragen und dürfen sich deswegen weder erhaben noch minder fühlen: Es ist nicht ihre Schuld.
Die tägliche psychoanalytische Large Group bot Gelegenheit zu einer Reise ins Unbewusste, um eigenen „Friedenshindernissen“ auf die Spur zu kommen, um zu erleben, wie man mit eigenen Impulsen – etwa dem Wunsch, sich zu rächen, dem Streben nach Macht oder anderen Impulsen – umgehen kann. Am Ende bot die gesamte Gruppe der Autorität des Gruppenanalytikers Thomas Jung in bewundernswertem Konsens die Stirn, indem sie sich gegen die Aufforderung, „einfach alles zu sagen, was (ihnen) durch den Kopf geht“, auflehnten – und als kollektiven Akt zivilen und gewaltfreien Ungehorsams 20 Minuten lang einfach kein einziges Wort sagten.
peacecamp 2019 war in der Tat für alle Mitwirkenden, auch die Erwachsenen, eine besondere Erfahrung.
Eine Teilnehmerin drückte es so aus:
„.....this opportunity and this experience ... (were) by far the best days of my life.
The idea of bringing such different kids from many cultures together for ten days, to talk about the problems we are facing and how to solve them, is an idea that you should be proud of every day...
Thank you so much for giving us the chance to be a part of something so special and amazing.“
Videogrußbotschaft des Bundespräsidenten:
https://www.youtube.com/watch?v=yMW-6MdKIu4&feature=youtu.be
Bericht im Kurier:
https://kurier.at/kiku/raus-aus-der-blase-frieden-laesst-sich-erleben/400550027
peacecamp Film:
https://www.youtube.com/watch?v=yjK-BM61i5k
show4peace:
https://www.youtube.com/watch?v=lryu3hpSLho&feature=youtu.be
peacecamp wurde von Erasmus+ Jugend in Aktion unterstützt
Evelyn Böhmer-Laufer
21. Juli 2019
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