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Samstag, 11. Januar 2014
peacecamp 2014:
If you meet a stranger, talk to him
July 3rd-13th, 2014
If you meet a stranger, talk to him
July 3rd-13th, 2014
peacecamp, 12:14h
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Montag, 6. Januar 2014
peacecamp 2014 in Lackenhof
3.-13.Juli 2014
3.-13.Juli 2014
peacecamp, 02:32h
das peacecamp-Projekt
sucht für peacecamp 2014 - 3.-13. Juli 2014 in Lackenhof/NÖ
noch 8 16-17-jährige SchülerInnen einer österreichischen AHS (6.-7. Klasse).
Anmeldung bitte bei
Evelyn Böhmer-Laufer
bohmer@utanet.at
sucht für peacecamp 2014 - 3.-13. Juli 2014 in Lackenhof/NÖ
noch 8 16-17-jährige SchülerInnen einer österreichischen AHS (6.-7. Klasse).
Anmeldung bitte bei
Evelyn Böhmer-Laufer
bohmer@utanet.at
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Montag, 30. Dezember 2013
Dankesworte
aus Anlass der Verleihung des
Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst
am 29. Oktober 2013
aus Anlass der Verleihung des
Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst
am 29. Oktober 2013
peacecamp, 23:14h
Sehr geehrter Herr Sektionschef Dr. Franz,
sehr geehrter Herr Botschafter Dr. Paul – lieber Wolfgang,
liebe Freundinnen und Freunde,
verehrte Gäste,
Ein Spiel, das am peacecamp allen Spaß macht, besteht darin, einen Teppich umzudrehen, auf dem 40 Paar Füße stehen, ohne dass auch nur eines davon über den Teppichrand hinaus gedrängt wird.
Das peacecamp-Projekt ist eine „Mission-Impossible“-Aufgabe, der mit Skepsis, Argwohn, ja, mit offener Kritik begegnet wurde. Freunde fanden meine Idee, just am Höhepunkt der Gewalt israelische und palästinensische Jugendliche zusammenzubringen, absurd und vermessen; ich würde Kinder von Terroristen oder von Zionisten einladen – das wollten weder meine jüdischen noch meine nicht-jüdischen Freunde unterstützen. Von einer mir schon zugesagten Unterstützung wurde Abstand genommen, als man erfuhr, dass ich Jüdin bin; man würde ein Projekt dieser Art unterstützen, wäre es ein palästinensisches, aber nicht ein jüdisches. Ein jüdischer Freund wiederum riet mir, mich in der arabischen Welt nach Sponsoren umzusehen – mögen doch die Palästinenser ein Friedensprojekt machen, warum wir?
Mein Projekt eckte an. Man hielt mich für parteiisch, ich würde palästinensische Jugendliche „zionisieren“ oder israelischen Jugendlichen die palästinensische Brille aufsetzen wollen.
Zu den anreisenden Jugendlichen sage ich aber: „Wir haben euch auf ein Friedenscamp eingeladen, doch können wir euch nicht sagen, wie man Frieden macht; wir wissen es selbst nicht. Ihr werdet eure eigenen Lösungen finden müssen – Lösungen, an die zuvor noch keiner gedacht hat.“
Dass dies möglich und im Laufe der Geschichte schon vorgekommen ist, versuche ich durch die Teilnahme zweier Staaten der Europäischen Union zu zeigen. Sie sollen die geopolitischen Umwälzungen deutlich machen, die Europa geprägt und verändert haben. Damit die ehemals kriegsführenden Nationen nach zwei Weltkriegen, Shoah, Eisernem Vorhang, Kaltem Krieg zu einem Staatenbund zusammenwachsen konnten, mussten sie ihren aus nationalen, ideologischen und religiösen Fäden geknüpften Teppich etliche Male umdrehen. Das müssen sie auch weiterhin immer wieder tun, damit in Europa alle Menschen in Freiheit und Sicherheit leben können.
Auf dem peacecamp sollen Israelis und Palästinenser den Europäern erklären, worum es in ihrem Konflikt eigentlich geht; dann sind sie diejenigen, die Fragen stellen: Warum sind in Kärnten mehrsprachige Ortstafeln ein Casus Belli? Warum werden in Europa Roma ausgegrenzt, Juden angegriffen? Wie geht Europa mit anders Gesinnten, mit Fremden um? Mit muslimischen Frauen, die Kopftuch tragen? Können sich religiöse Juden in den europäischen Städten sicher fühlen? Was ist eine Frauenquote, was die Stellung der Frau in Europa?
Es wird aber nicht nur diskutiert auf einem peacecamp, auch der Fun-Faktor kommt nicht zu kurz. Es ist immer wieder berührend, zu sehen, wie TeilnehmerInnen nach einer hitzigen Debatte zueinander finden, wenn es darum geht, gemeinsam etwas Neues zu schaffen – eine Choreographie, einen Chor einstudieren, Masken bilden oder gemeinsam kniffelige „Mission-Impossible“-Aufgaben lösen: etwa rohe Eier so verpacken, dass diese den Sturz durch den Basketball-Korb unbeschadet überleben.
peacecamp-TeilnehmerInnen fahren als „Botschafter des Friedens“ nach Hause. Sie bleiben oft viele Jahre miteinander in Kontakt; von vielen bekomme ich irgendwann Besuch oder einen Brief, wie z. B. diesen, den ich vor einigen Wochen von einer Teilnehmerin des peacecamps 2009 erhielt: „I want to thank you again ...“, schreibt sie mir, „I really hope that I will be able one day ... to make someone’s life better in the way you did with mine.”
Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir das Experiment „peacecamp“ ermöglichen, allen voran meinem Mann Ronny und unserer Tochter Lia, ohne die es mir nicht möglich wäre, neben meiner Berufstätigkeit ehrenamtlich peacecamps zu realisieren. Sehr dankbar bin ich unseren Sponsoren – dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, und da vor allem Frau Mag. Martina Maschke, die uns immer wieder mit Rat und Tat zur Seite steht. Ich danke sehr dem Zukunftsfonds der Republik Österreich, der Karl Kahane-Stiftung, der Abteilung wienXtra, dem Land Niederösterreich, dem Rotary Club Perchtoldsdorf und all unseren MitarbeiterInnen und Unterstützern. Ein großes Dankeschön auch an Veronika und Karl Boden, die uns in Reibers in sieben Jahren 10.500 köstliche Mahlzeiten internationaler Cuisine serviert haben.
Nicht zuletzt gilt mein besonderer Dank meinem lieben Freund, dem sehr verehrten Herrn Botschafter Dr. Wolfgang Paul, dem ich es verdanke, heute von Ihnen, sehr geehrter Herr Dr. Franz, diese hohe Auszeichnung in Empfang zu nehmen.
Diese Auszeichnung symbolisiert für mich die Möglichkeit, „unmögliche“ Aufgaben zu lösen, und gibt mir Zuversicht in die Möglichkeit der jungen Generation, ihren Teppich so zu drehen, dass jeder darauf Platz und Halt hat.
Evelyn Böhmer-Laufer
sehr geehrter Herr Botschafter Dr. Paul – lieber Wolfgang,
liebe Freundinnen und Freunde,
verehrte Gäste,
Ein Spiel, das am peacecamp allen Spaß macht, besteht darin, einen Teppich umzudrehen, auf dem 40 Paar Füße stehen, ohne dass auch nur eines davon über den Teppichrand hinaus gedrängt wird.
Das peacecamp-Projekt ist eine „Mission-Impossible“-Aufgabe, der mit Skepsis, Argwohn, ja, mit offener Kritik begegnet wurde. Freunde fanden meine Idee, just am Höhepunkt der Gewalt israelische und palästinensische Jugendliche zusammenzubringen, absurd und vermessen; ich würde Kinder von Terroristen oder von Zionisten einladen – das wollten weder meine jüdischen noch meine nicht-jüdischen Freunde unterstützen. Von einer mir schon zugesagten Unterstützung wurde Abstand genommen, als man erfuhr, dass ich Jüdin bin; man würde ein Projekt dieser Art unterstützen, wäre es ein palästinensisches, aber nicht ein jüdisches. Ein jüdischer Freund wiederum riet mir, mich in der arabischen Welt nach Sponsoren umzusehen – mögen doch die Palästinenser ein Friedensprojekt machen, warum wir?
Mein Projekt eckte an. Man hielt mich für parteiisch, ich würde palästinensische Jugendliche „zionisieren“ oder israelischen Jugendlichen die palästinensische Brille aufsetzen wollen.
Zu den anreisenden Jugendlichen sage ich aber: „Wir haben euch auf ein Friedenscamp eingeladen, doch können wir euch nicht sagen, wie man Frieden macht; wir wissen es selbst nicht. Ihr werdet eure eigenen Lösungen finden müssen – Lösungen, an die zuvor noch keiner gedacht hat.“
Dass dies möglich und im Laufe der Geschichte schon vorgekommen ist, versuche ich durch die Teilnahme zweier Staaten der Europäischen Union zu zeigen. Sie sollen die geopolitischen Umwälzungen deutlich machen, die Europa geprägt und verändert haben. Damit die ehemals kriegsführenden Nationen nach zwei Weltkriegen, Shoah, Eisernem Vorhang, Kaltem Krieg zu einem Staatenbund zusammenwachsen konnten, mussten sie ihren aus nationalen, ideologischen und religiösen Fäden geknüpften Teppich etliche Male umdrehen. Das müssen sie auch weiterhin immer wieder tun, damit in Europa alle Menschen in Freiheit und Sicherheit leben können.
Auf dem peacecamp sollen Israelis und Palästinenser den Europäern erklären, worum es in ihrem Konflikt eigentlich geht; dann sind sie diejenigen, die Fragen stellen: Warum sind in Kärnten mehrsprachige Ortstafeln ein Casus Belli? Warum werden in Europa Roma ausgegrenzt, Juden angegriffen? Wie geht Europa mit anders Gesinnten, mit Fremden um? Mit muslimischen Frauen, die Kopftuch tragen? Können sich religiöse Juden in den europäischen Städten sicher fühlen? Was ist eine Frauenquote, was die Stellung der Frau in Europa?
Es wird aber nicht nur diskutiert auf einem peacecamp, auch der Fun-Faktor kommt nicht zu kurz. Es ist immer wieder berührend, zu sehen, wie TeilnehmerInnen nach einer hitzigen Debatte zueinander finden, wenn es darum geht, gemeinsam etwas Neues zu schaffen – eine Choreographie, einen Chor einstudieren, Masken bilden oder gemeinsam kniffelige „Mission-Impossible“-Aufgaben lösen: etwa rohe Eier so verpacken, dass diese den Sturz durch den Basketball-Korb unbeschadet überleben.
peacecamp-TeilnehmerInnen fahren als „Botschafter des Friedens“ nach Hause. Sie bleiben oft viele Jahre miteinander in Kontakt; von vielen bekomme ich irgendwann Besuch oder einen Brief, wie z. B. diesen, den ich vor einigen Wochen von einer Teilnehmerin des peacecamps 2009 erhielt: „I want to thank you again ...“, schreibt sie mir, „I really hope that I will be able one day ... to make someone’s life better in the way you did with mine.”
Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir das Experiment „peacecamp“ ermöglichen, allen voran meinem Mann Ronny und unserer Tochter Lia, ohne die es mir nicht möglich wäre, neben meiner Berufstätigkeit ehrenamtlich peacecamps zu realisieren. Sehr dankbar bin ich unseren Sponsoren – dem Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, und da vor allem Frau Mag. Martina Maschke, die uns immer wieder mit Rat und Tat zur Seite steht. Ich danke sehr dem Zukunftsfonds der Republik Österreich, der Karl Kahane-Stiftung, der Abteilung wienXtra, dem Land Niederösterreich, dem Rotary Club Perchtoldsdorf und all unseren MitarbeiterInnen und Unterstützern. Ein großes Dankeschön auch an Veronika und Karl Boden, die uns in Reibers in sieben Jahren 10.500 köstliche Mahlzeiten internationaler Cuisine serviert haben.
Nicht zuletzt gilt mein besonderer Dank meinem lieben Freund, dem sehr verehrten Herrn Botschafter Dr. Wolfgang Paul, dem ich es verdanke, heute von Ihnen, sehr geehrter Herr Dr. Franz, diese hohe Auszeichnung in Empfang zu nehmen.
Diese Auszeichnung symbolisiert für mich die Möglichkeit, „unmögliche“ Aufgaben zu lösen, und gibt mir Zuversicht in die Möglichkeit der jungen Generation, ihren Teppich so zu drehen, dass jeder darauf Platz und Halt hat.
Evelyn Böhmer-Laufer
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