Mittwoch, 11. Oktober 2017
next peacecamp:
peacecamp 2018: If you meet a stranger, talk to him - An Encounter of Cultures
July 3rd – 13th, 2018 in Lackenhof and in Vienna
https://peacecamp2018.antville.org/
peacecamp 2018
If you meet a stranger, talk to him: An Encounter of Cultures
July 3rd – 13th, 2018 in Lackenhof and in Vienna

peacecamp 2018 will take place from July 3rd to 13th, bringing together teenagers from 4 nations – Jewish and Palestinian youngsters from Israel and youth from Hungary and Austria.

The encounter starts and ends at Vienna Airport and takes place in Lackenhof/Lower Austria (9 days) and in Vienna (1 day).

Registration for peacecamp commits to participation through the entire program in all its activities.

Participants acknowledge and agree to peacecamp being filmed and the video shown in different contexts related to the peacecamp project.

Participants are 16 – 18 years old high school pupils from
- the Jewish-Israeli Zvulun School of Kibbutz Yagur
- the Arab-Israeli Hagalil School in Nazareth
- the Hungarian Laslo Szent Gymnasium in Budapest
- a mixed group from schools in and around Vienna plus a small number of youth seeking asylum in Austria

Our Team comprises
1 group psychoanalyst
2 artists/art therapists
4 accompanying teachers (one per group)
1 video filmmaker
2 teachers/historians – experts in (contemporary) history and social education
1 assistant – a former participant of the Palestinian group, now teacher in an Arab school in Israel
1 psychologist/psychotherapist – director of the peacecamp project
1 organizational director

The peacecamp program is structured with 90 minutes’ pleasurable and challenging workshops such as
- I feel good workshop: morning session consisting of music and movement, getting to know exercises, nonverbal communication, challenges
- large group led by the group psychoanalyst, with all young and adult participants
- art workshops allowing for a creative working through of the issues and themes of the peacecamp, leading to a final show4peace
- talks4peace – a workshop which triggers thoughts and reflection upon social and political issues relevant to the participating groups
- 4 culture evenings enabling each group to present their cultural, religious, political connection with their own group of reference
- show4peace/Lackenhof with “Ambassador of peace” award given to each participant
- show4peace/Vienna in a theatre in front of a real audience

Preparations
All participating pupils will be given preparatory assignments to bring or to send before the peacecamp begins.
individual assignments
- questionnaire 4 questions4peace
- life story book/family album
group assignment
- preparation of a culture evening
- poster and/or small video with themes to reflect upon in the talks4peace

Evaluation and assessment
After the peacecamp, all participants will be asked to provide three documents
- 4questions4peace (again)
- feedback questionnaire
- essay “This was peacecamp for me”

Information
https://peacecamp2018.antville.org/
https://peacecamptexts.blogger.de/ (summary of all peacecamps so far)

Contact
Evelyn Böhmer-Laufer - bohmer@utanet.at
Ronny Böhmer - ronaldo@utanet.at


Vienna, October 2nd, 2018
Evelyn Böhmer-Laufer
Director of the peacecamp project

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Dienstag, 3. Oktober 2017
peacecamp 2018; Triffst du einen Fremden, sprich mit ihm. Eine Begegnung von Kulturen
03. – 13. Juli 2018 in Lackenhof und in Wien
https://peacecamp2018.antville.org/
peacecamp 2018
Triffst du einen Fremden, sprich mit ihm. Eine Begegnung von Kulturen
03. – 13. Juli 2018 in Lackenhof und in Wien

Vom 3. bis 13. Juli 2018 ist ein neues peacecamp geplant, eine zehntägige Begegnung von Jugendlichen aus vier Nationen – jüdische und arabische Israelis, Ungarn und Österreicher.

Die Begegnung beginnt und endet am Flughafen Wien-Schwechat; sie findet in Lackenhof am Ötscher (9 Tage) und in Wien statt (1 Tag).

Die Teilnahme verpflichtet zur gemeinsamen An- und Abreise von Wien-Schwechat, zur durchgehenden Teilnahme am gesamten Programm und zur aktiven Beteiligung an allen Aktivitäten.

Die TeilnehmerInnen geben ihr Einverständnis, dass das peacecamp von einem Videofilmer aufgezeichnet und der Film gezeigt wird.

Teilnehmer sind jeweils 8 bis 10 Schüler und Schülerinnen der 6., 7. und/oder 8. Klasse AHS – Alter 16 – 18 Jahre.

- Die jüdisch-israelische Gruppe kommt aus der Zvulun Schule des Kibbuz Yagur in Israel, einem integrativen Gymnasium, das benachteiligte Gruppen (u. a. Gehörlose) integriert und an zahlreichen jüdisch-arabischen Projekten beteiligt ist. Diese Schule hat bereits an 11 peacecamps teilgenommen.
- Die arabisch-israelische Gruppe kommt aus der Hagalil High School in Nazareth, die bereits 6 Mal an einem peacecamp teilgenommen hat.
- Die ungarische Gruppe kommt aus dem Szent Laslo Gymnasium in Budapest, für welches dies das 13. peacecamp sein wird.
- Die österreichische Gruppe bestehend aus AHS Schülerinnen und Schülern aus Wien und Umgebung

Unser Team besteht aus
- 1 Gruppenanalytiker
- 2 Kunsttherapeuten
- 4 LehrerInnen – jeweils eine/r pro Gruppe
- 1 Videofilmer
- 2 Pädagoginnen/Pädagogen, Experten für (Zeit-)Geschichte
- 1 Assistentin – ehemalige Teilnehmerin der arabisch-israelischen Delegation, mittlerweile Lehrerin in Israel
- 1 Psychotherapeutin und Psychologin – Initiatorin und Leiterin der peacecamps
- 1 organisatorischer Leiter

Das Programm hat einen strukturierten Ablauf, bestehend aus jeweils 90-minütigen Workshops, wobei immer „lustvoll-kreative“ und „ernsthaftere“ Aktivitäten alternieren, wie z. B.
- I feel good-morning workshop: Körpersprache, Kennenlernen, nonverbale Kommunikation, spannende Aufgaben, etc.
- large group: tägliche angeleitete Gesprächsgruppe, an der alle anwesenden Jugendlichen und Erwachsenen teilnehmen
- art workshops: kreative Bearbeitung der vorgegebenen Themen (s. u.), die zu einer abschließenden show4peace (in Lackenhof und in Wien) führt
- talks4peace workshops: dienen der Bearbeitung aktueller gesellschaftspolitischer Themen – z. B. Migration, Flucht, Asyl, Diskriminierung, Minderheiten, Religionen, Zusammenspiel von Kulturen, etc.
- vier culture evenings – an denen jede Gruppe das Besondere der eigenen Gruppe/Kultur/Nation präsentiert
- show4peace/Lackenhof mit Verleihung der Urkunde Ambassador of Peace
- show4peace/Vienna vor realem Publikum (Dschungel/MuQu) mit Präsentation des Films peacecamp 2018 und der während der Begegnung entstandenen show4peace

Vorbereitung
Die Teilnahme verpflichtet alle Teilnehmenden zu einer Vorbereitung, bestehend aus individuellen und Gruppenaufgaben.
Individuelle Vorbereitung:
- Fragebogen: 4 questions4peace
- life story book oder family album
Gruppenvorbereitung:
- Vorbereitung des Culture Evenings
- Erstellen eines Posters und/oder Videos: skizziert die aktuellen sozial-politischen Themen, Narrative, Konflikte der jeweiligen Gruppe

Nachbereitung
Die Nachbereitung dient der nachträglichen Reflexion und der Evaluierung.
Sie besteht aus:
- (Wiederholung der) 4 questions4peace
- Feedback Fragebogen
- Essay „This was peacecamp for me“

Information
https://peacecamp2018.antville.org/
https://peacecamptexts.blogger.de/ (zusammenfassend über alle bisherigen peacecamps)

Kontaktpersonen
Evelyn Böhmer-Laufer – bohmer@utanet.at
Ronny Böhmer – ronaldo@utanet.at

Wien, 28.09.17
Evelyn Böhmer-Laufer, Projektleiterin

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Sonntag, 23. Juli 2017
peacecamp 2017:
Ein Blick hinter die Mauern des Vertrauten und des Fremden
peacecamp 2017
Ein Blick hinter die Mauern des Vertrauten und des Fremden
Evelyn Böhmer-Laufer


show4peace im Wiener Theater Dschungel. In der Küche des Restaurants „Media“ werden in großen Töpfen Zutaten gemixt und Speisen bereitet. Ein Kellner begrüßt die Gäste und liest die Speisekarte vor: „Welcome to Media restaurant. Today’s specialty: the-foreigners-are-stealing-our-jobs Steak with immigrants-rape-our-women fries and mixed unspecified-fears-towards-Muslims salad. Alternatively we can offer the-Jews-rule-the-world-with-their-dirty-money-Bolognese sprinkled with some nice bigotry and for desert: I-am-not-a-racist-but-cake. The racism is especially fresh today”.


An den Tischen des Familienrestaurants warten Gäste darauf, bedient zu werden. Am afroeuropäischen Pärchen gehen die Kellner wie an Luft vorbei. Die Mutter-Mutter-Kind-Gruppe wird von der Serviererin als „keine Familie“ und deshalb als nicht ins Familienrestaurant passend bezeichnet. Dem „alternativen“ Hetero-Pärchen hingegen, das sich hier zum Date trifft, werden die schrulligsten Wünsche – „Vegan, kein Zucker, zum Trinken reines Wasser und bloß keine Löffel!“ – erfüllt. Dass der junge Mann einen 4-jährigen homosexuellen Sohn hat, findet die junge Dame entzückend. Eine forsch auftretende Sicherheitsbeamtin kontrolliert Identitätsausweise, eine Detonation erinnert an Anschläge in Restaurants wie diesem. Der Reihe nach erzählen Mitarbeiter oder Gäste des Media Restaurants von Erlebnissen – dem Einschlagen einer Rakete, dem Laufen in den Luftschutzkeller, dem autoritären Gehabe von Sicherheitskontrolleuren am Flughafen oder von einem Homosexuellen, der, von seinen eignen Söhnen und Neffen angeschossen, eine bleibende Lähmung davongetragen hat: „Sie machten den Fehler, auf ihn zu schießen, er machte den Fehler, schwul zu sein.“ Ein Teilnehmer berichtet von seinem Augen öffnenden Erlebnis am peacecamp – dem coming out einer besonders beliebten Mitarbeiterin des peacecamps mit den an ihn gerichteten Worten: „Wenn du noch nie eine/n Homosexuelle/n gesehen hast, schau mich an. Ich bin lesbisch.“

Vom Hantieren mit den Zutaten Bigotterie, Fremdenhass, Homophobie angewidert, kündigt das Küchenpersonal; ein Gast verlässt das Lokal, ohne da zu speisen: “I cannot eat here: This food makes people act weird.“

Jede Textzeile der show4peace – Abschluss des fünfzehnten peacecamps mit Schülerinnen und Schülern aus jüdischen und arabischen Gemeinden in Israel, Teenagern aus Ungarn und aus Österreich, sowie einigen in Österreich residierenden Schutzsuchenden aus Gambia und Somalia – stammt aus den Berichten und Gesprächen der Jugendlichen am peacecamp. Am Abend zuvor waren sie im Rahmen der show4peace/Lackenhof, wo sie sich neun Tage lang dem interkulturellen und interreligiösen Dialog, dem gemeinsamen Lösen kniffeliger Aufgaben, einer täglichen „Großgruppe“ zum Erörtern komplexer inter- und intrapersoneller Probleme und fordernden „Friedensgesprächen“ gewidmet hatten, mit einer entsprechenden Urkunde zu „Botschaftern des Friedens“ ernannt worden. Die nur neun Tage vor dieser Aufführung einander fremden Jugendlichen, die miteinander in einer Fremdsprache – Englisch – kommunizieren mussten, waren zu einer Gruppe, ja zu einer Art Familie zusammengewachsen. Gemeinsam hatten sie sich über höchst schwierige, komplexe Themen ihrer jeweiligen Gesellschaft – Gefühle der Diskriminierung, Vorurteile, Xenophobie, den Umgang mit „Anderen“, „Fremden“ – auseinandergesetzt und dabei erfahren, dass sie nicht nur Opfer von Diskriminierung, sondern auch selbst Träger diskriminierender, andere Menschen oder Gruppen herabsetzender Einstellungen sein konnten; dass die Unterscheidung zwischen „vertraut“ und „fremd“ , zwischen “meiner“ und einer anderen Gruppe keine eindeutige, die Grenze zwischen „meinem“ und „deinem“ – geistigen oder physischen – Territorium keine von Gott gegebene ist, vor allem aber, dass es möglich ist, „Territorium“ zu teilen und es miteinander – nicht gegeneinander – zur Heimat werden zu lassen. Es war ihnen gelungen, schwierige Aufgaben durch Zusammenlegen von Talenten und Ressourcen zu bewältigen und mit Kraft, Kreativität, Kooperation und Empathie etwas Neues, Herzeigbares entstehen zu lassen: eine show4peace.

Die Adoleszenz ist seit jeher die Entwicklungsphase des kritischen Überdenkens tradierter Normen, Werte und Narrative; sie ist das Alter, in dem junge Menschen bereit sind, die in ihrer Familie geltenden Codes, Gepflogenheiten und die ihnen überlieferte Ethik zu hinterfragen, ja sich gegen sie aufzulehnen, um schließlich, durch die Begegnung mit neuen, fremden Menschen und die Identifizierung mit neuen Vorbildern zu eigenen Überzeugungen und Haltungen zu gelangen. Die Begegnung mit Anderen ermöglicht das Erkennen, dass das Bild, das man sich von diesen „Fremden“ machte, nicht unbedingt dem in der realen Begegnung entstehenden Bild entspricht. Die Begegnung macht es möglich, Projektionen zu erkennen und zu verstehen, dass der verpönte, geächtete Fremde durchaus auch (unliebsame) Anteile der eigenen Person aufweisen kann, dass es leichter ist, diese ihm, dem Fremden, zuzuschreiben, als sie als Teil der eigenen Person wahrzunehmen und anerkennen zu lernen.

peacecamp ist ein Raum, in dem Neues erlebt und gelebt werden kann; ein Raum, Neues zu erfahren, Neues auszuprobieren und zu neuen Erkenntnissen und Schlüssen über sich und andere zu gelangen. „Wie machst du das, dass wir hier so viel an Selbstsicherheit gewinnen?“ fragte mich einer der Teilnehmer des diesjährigen peacecamps. „Ich mache gar nichts,“ erwiderte ich, „ich habe euch nur Raum gegeben, euch und andere kennenzulernen und herauszufinden, was alles in euch steckt. Und damit machst du, damit macht jeder von euch dann irgendetwas Neues – und erlebt dadurch Neues, worauf zu ihr zu Recht stolz sein dürft.“


peacecamp 2017 in youtube: https://www.youtube.com/watch?v=z1BJ_nwyfZE
show4peace/Vienna 2017: https://www.youtube.com/watch?v=5U4kFqG_Xys
peacecamp in Facebook: https://www.facebook.com/search/posts/?q=peacecamp
peacecamp im Kurier: https://kurier.at/leben/kiku/peacecamp-glauben-an-die-friedens-chance/275.023.970
peacecamp in Hagalil.com http://www.hagalil.com/2017/03/peacecamp-9/
peacecamp 2017 blog: https://2017.peacecamp.net/

Wien, Juli 2017

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